Kirche St. Josef im Ortsteil Vinkrath, Dorfstr. 8

Bei der vergleichsweise kleinen Josefskirche in Vinkrath handelt es sich um einen neuromanischen Backsteinbau mit einem Mittelschiff und (vor der Sanierung von 1989) zwei Seiteneingängen, die durch je drei Pfeiler vom Hauptschiff abgetrennt waren, sowie einer großen Rosette über dem Hauptportal. Nach der Sanierung von 1989, die aufgrund von zunehmenden Schäden im Gewölbe notwendig geworden war, weist die Kirche in Vinkrath eine interessante Innenraumgestaltung mit zahlreichen modernen Elementen auf.

Aufgrund der "überschaubaren" Größe und der idyllischen Lage ist die Kirche St. Josef in Vinkrath zur Feier einer Trauung oder Taufe sehr beliebt.

Historie

Gegen den vielfachen Widerstand von außen erfolgte am Josefs-Tag des Jahres 1902 der erste Spatenstich. Die Grundsteinlegung erfogte am Tage Christi Himmelfahrt 1902 durch Herrn Dechant Schlünkes. Die Bauleitung bei der Errichtung des Kirchengebäudes lag in den Händen des Regierungsbaumeisters Busch aus Neuss und des Herrn von Linkes. Die Steine für den Kirchbau und für die sogenannte Rektorwohnung wurden im Feldbrand hergestellt. Die Kosten betrugen 30.000 Mark für den Kirchbau und 10.000 Mark für den Bau des Rektorwohnhauses. Die Bauarbeiten wurden zum größten Teil von den Vinkrathern in Eigenleistung erbracht.

Geweiht wurde die Vinkrather Kirche am 09.08.1903 von Weihbischof Maximilian Gereon Graf von Galen aus Münster.

1953 feierte Vinkrath sein 50-jähriges Jubiläum. Dazu bewirkte der damilige Pfarrer Hubert Rutge eine großzügige "Entschnörkelung" der Kirche. Ein schlichter heller Innenanstrich lenkte den Blick des Beschauers zum Hauptaltar, der zu einer Mensa in schlichter Holzarbeit abgetragen worden war.

Ab etwa 1987/1988 wurden unter Pastor Klussmeier, welcher damals die Wegegemeinschaft von St. Laurentius und St. Josef begleitete, die notwendigen Sanierungsarbeiten und eine damit mögliche Neugestaltung der Kirche von St. Josef auf den Weg gebracht. Grund für die Sanierung waren zunehmende Schäden im Gewölbe der Pfarrkirche. Der Beginn der baulichen Sanierung wurde im Frühjahr 1989 vorgenommen. Bei einem Kostenvolumen für Sanierung und Neugestaltung von ca. 1,2 Mio. DM wurden viele Arbeiten auch in Eigenleistung erbracht. Die künstlerische Ausgestaltung der Pfarrkirche wurde Herrn Klaus Iserlohe aus Aachen übertragen. Nach den Vorstellungen von Pastor Klussmeier sollte diese Ausgestaltung ein Beitrag zu den Friedens- und Versöhnungsbemühungen zwischen Juden und Christen sein und so mithelfen, eine hoffnungsvolle Zukunft aufzubauen (Quelle: 1903 - 2003, 100 Jahre St. Josef Vinkrath).

2006/2007 erwarb die Kirchengemeinde von St. Josef aus dem damals geschlossenen St. Gregoriushaus in Aachen eine Orgel, die am Gründonnerstag 2007 zum ersten Mal am neuen Standort erklang. Eine großzügige anonyme Spende, weitere "kleine" Spenden sowie Eigenmittel der Kirchengmeinde machten die Anschaffung möglich. Die Weimbs-Orgel ersetzte ein altersschwaches Instrument, das zuletzt nur noch zur Hälfte bespielbar war und dessen Reparatur sich nicht mehr gelohnt hätte.

Im September 2016 wurde die Rosette über dem Haupteingang saniert. Die Kosten trug der im Juni 2005 gegründete Kirchbauverein von St. Josef.